Friesenkopf
Heinrich Steinhagen (Wismar 1880 - Hamburg 1948)
Lot-Nr. 553
Ergebnis : 3.500 €
Um 1930. Rötlicher Ton, graue Schlickerbemalung. Charakterkopf mit markanten Gesichtszügen, die Stirn in tiefe Falten gelegt, die große fleischige Nase sitzt über schmalen, verschlossenen Lippen, umrahmt von einem Bart. Seitl. sign. 'Steinhagen'. H. 38 cm. - Von Steinhagens plastischem Werk hat sich wenig erhalten. Das Bildnis steht in einer Reihe von monumentalen Köpfen (Gottfried Benn, Ernst Barlach, Stefan George etc.), die Steinhagen zur Inszenierung seines Hauses in Rahlstedt schuf. Aus welchem konkreten Zusammenhang der Friesenkopf stammt, ist leider nicht bekannt, überliefert ist nur, dass er vermutlich durch die beiderseitige enge Bekanntschaft mit dem Flensburger Kunsthändler Peter Hattesen in den Besitz des Malers Rudolf Behrend gelangte. - Literatur: K. v. Behr: Heinrich Steinhagen (1880-1948). Ein deutscher Expressionist, Fischerhude 2003, S. 106, 132ff. - Provenienz: Nachlass des Künstlers Rudolf Behrend, Heikendorf. - Maler, Graphiker, Bildhauer und Keramiker, einer der eigenwilligsten Köpfe der Hamburger Kunst. S. war weitgehend Autodidakt; eine Malerlehre wie auch eine Akademieausbildung brachte er nicht zu Ende. Er gehörte 1919 zu den Mitbegründern der Hamburgischen Sezession, die er aber schon im Jahr darauf wieder verließ. Auch das 1919 gewährte Atelier in der Hamburger Kunsthalle gab er nach kurzer Zeit auf. 1923 begann er mit Bau und Gestaltung eines Hauses, das sich im Laufe der Jahre zu einem Gesamtkunstwerk auswachsen und sein Hauptwerk werden sollte. Das 1937 mit dem größten Teil des malerischen Werkes abgebrannte Gebäude baute S. jahrelang wieder auf. Das Haus diente auch nach dem Tod des Erbauers als Künstlertreff, bevor es 1963 abgerissen wurde. S. begann als Expressionist und experimentierte mit Kubismus und Dada, bevor er einen reduzierten, ins Monumentale tendierenden Stil entwickelte. Mus.: Hamburg (Kunsthalle, MK&G), Schleswig (SHLM), Los Angeles. Lit.: Der Neue Rump, Bénézit, Bruhns, Behr: H.S. - Ein deutscher Expressionist u.a.
Heinrich Steinhagen: Friesenkopf
Heinrich Steinhagen (Wismar 1880 - Hamburg 1948)
Friesenkopf
Lot-Nr. 553
Ergebnis : 3.500 €
Um 1930. Rötlicher Ton, graue Schlickerbemalung. Charakterkopf mit markanten Gesichtszügen, die Stirn in tiefe Falten gelegt, die große fleischige Nase sitzt über schmalen, verschlossenen Lippen, umrahmt von einem Bart. Seitl. sign. 'Steinhagen'. H. 38 cm. - Von Steinhagens plastischem Werk hat sich wenig erhalten. Das Bildnis steht in einer Reihe von monumentalen Köpfen (Gottfried Benn, Ernst Barlach, Stefan George etc.), die Steinhagen zur Inszenierung seines Hauses in Rahlstedt schuf. Aus welchem konkreten Zusammenhang der Friesenkopf stammt, ist leider nicht bekannt, überliefert ist nur, dass er vermutlich durch die beiderseitige enge Bekanntschaft mit dem Flensburger Kunsthändler Peter Hattesen in den Besitz des Malers Rudolf Behrend gelangte. - Literatur: K. v. Behr: Heinrich Steinhagen (1880-1948). Ein deutscher Expressionist, Fischerhude 2003, S. 106, 132ff. - Provenienz: Nachlass des Künstlers Rudolf Behrend, Heikendorf. - Maler, Graphiker, Bildhauer und Keramiker, einer der eigenwilligsten Köpfe der Hamburger Kunst. S. war weitgehend Autodidakt; eine Malerlehre wie auch eine Akademieausbildung brachte er nicht zu Ende. Er gehörte 1919 zu den Mitbegründern der Hamburgischen Sezession, die er aber schon im Jahr darauf wieder verließ. Auch das 1919 gewährte Atelier in der Hamburger Kunsthalle gab er nach kurzer Zeit auf. 1923 begann er mit Bau und Gestaltung eines Hauses, das sich im Laufe der Jahre zu einem Gesamtkunstwerk auswachsen und sein Hauptwerk werden sollte. Das 1937 mit dem größten Teil des malerischen Werkes abgebrannte Gebäude baute S. jahrelang wieder auf. Das Haus diente auch nach dem Tod des Erbauers als Künstlertreff, bevor es 1963 abgerissen wurde. S. begann als Expressionist und experimentierte mit Kubismus und Dada, bevor er einen reduzierten, ins Monumentale tendierenden Stil entwickelte. Mus.: Hamburg (Kunsthalle, MK&G), Schleswig (SHLM), Los Angeles. Lit.: Der Neue Rump, Bénézit, Bruhns, Behr: H.S. - Ein deutscher Expressionist u.a.