In der Surheide
Otto Modersohn (Soest 1865 - Fischerhude 1943)
Lot-Nr. 103
Ergebnis : 9.500 €
Um 1920. Öl/Papier/Karton. 50 x 67,5 cm. Verso Bestätigung der Eigenhändigkeit durch Christian Modersohn mit Stempel des Otto Modersohn-Museums Fischerhude sowie betitelt. Min. rest. Das Gemälde zeigt eine sommerliche Heidelandschaft aus Modersohns Fischerhuder Zeit. Der Künstler verwirklichte in der flächigen, entstofflichten Darstellung der Natur unter Sichtbarmachung des Pinselstriches das von ihm formulierte Ideal seiner Fischerhuder Jahre: 'Einfachheit, Vereinfachung ist das Wichtigste, nicht bloß in der Form, sondern noch mehr in der Farbe. Ein Akkord, eine Harmonie muß das Bild darstellen. Innerhalb des Akkordes dann reich in den Nuancen.' Das Werk bezieht seinen besonderen Reiz aus dem Kontrast der sorgfältigen Komposition des Mittel- und Hintergrundes und der skizzenhaften Ausführung des Vordergrundes, der dem Betrachter gleichsam ermöglicht, den Schaffensprozess des Künstlers nachzuvollziehen. - Deutscher Maler, Hauptmeister der Künstlerkolonie Worpswede. M. studierte ab 1884 an der Düsseldorfer Akademie bei E. Dücker, danach in München und Karlsruhe. 1889 reiste er mit F. Mackensen zum ersten Mal nach Worpswede, wo die beiden mit den kurze Zeit später folgenden H. am Ende, F. Overbeck und H. Vogeler die Künstlerkolonie begründeten. Eine Gruppenausstellung in der Bremer Kunsthalle 1895 brachte erstmals überregionale Aufmerksamkeit, eine Ausstellung im Münchener Glaspalast im selben Jahr den internationalen Durchbruch. Um seine persönliche und künstlerische Freiheit zu wahren, trat M. bereits 1899 aus der Worpsweder Künstlervereinigung wieder aus. Nach dem Tod seiner Frau P. Modersohn-Becker 1907 verlegte er den Schwerpunkt seines Schaffens nach Fischerhude, ab 1922 hielt er sich auch regelmäßig im Allgäu auf. 1940 wurde ihm die Goethe-Medaille verliehen. M. entwickelte die Unmittelbarkeit, das Naturempfinden und den Kolorismus der plein-air-Malerei in Richtung einer reduzierten Gegenständlichkeit, die die Formen der Natur zu kompakten Massen zusammenfaßte und die Farbe zum Stimmungsträger machte. Mus.: München (Neue Pinakothek), Fischerhude, Bremen, Hannover, Oldenburg, Prag, Breslau, Danzig u.a. Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit u.a.
Otto Modersohn: In der Surheide
Otto Modersohn (Soest 1865 - Fischerhude 1943)
In der Surheide
Lot-Nr. 103
Ergebnis : 9.500 €
Um 1920. Öl/Papier/Karton. 50 x 67,5 cm. Verso Bestätigung der Eigenhändigkeit durch Christian Modersohn mit Stempel des Otto Modersohn-Museums Fischerhude sowie betitelt. Min. rest. Das Gemälde zeigt eine sommerliche Heidelandschaft aus Modersohns Fischerhuder Zeit. Der Künstler verwirklichte in der flächigen, entstofflichten Darstellung der Natur unter Sichtbarmachung des Pinselstriches das von ihm formulierte Ideal seiner Fischerhuder Jahre: 'Einfachheit, Vereinfachung ist das Wichtigste, nicht bloß in der Form, sondern noch mehr in der Farbe. Ein Akkord, eine Harmonie muß das Bild darstellen. Innerhalb des Akkordes dann reich in den Nuancen.' Das Werk bezieht seinen besonderen Reiz aus dem Kontrast der sorgfältigen Komposition des Mittel- und Hintergrundes und der skizzenhaften Ausführung des Vordergrundes, der dem Betrachter gleichsam ermöglicht, den Schaffensprozess des Künstlers nachzuvollziehen. - Deutscher Maler, Hauptmeister der Künstlerkolonie Worpswede. M. studierte ab 1884 an der Düsseldorfer Akademie bei E. Dücker, danach in München und Karlsruhe. 1889 reiste er mit F. Mackensen zum ersten Mal nach Worpswede, wo die beiden mit den kurze Zeit später folgenden H. am Ende, F. Overbeck und H. Vogeler die Künstlerkolonie begründeten. Eine Gruppenausstellung in der Bremer Kunsthalle 1895 brachte erstmals überregionale Aufmerksamkeit, eine Ausstellung im Münchener Glaspalast im selben Jahr den internationalen Durchbruch. Um seine persönliche und künstlerische Freiheit zu wahren, trat M. bereits 1899 aus der Worpsweder Künstlervereinigung wieder aus. Nach dem Tod seiner Frau P. Modersohn-Becker 1907 verlegte er den Schwerpunkt seines Schaffens nach Fischerhude, ab 1922 hielt er sich auch regelmäßig im Allgäu auf. 1940 wurde ihm die Goethe-Medaille verliehen. M. entwickelte die Unmittelbarkeit, das Naturempfinden und den Kolorismus der plein-air-Malerei in Richtung einer reduzierten Gegenständlichkeit, die die Formen der Natur zu kompakten Massen zusammenfaßte und die Farbe zum Stimmungsträger machte. Mus.: München (Neue Pinakothek), Fischerhude, Bremen, Hannover, Oldenburg, Prag, Breslau, Danzig u.a. Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit u.a.