Haus unter Birken
Otto Modersohn (Soest 1865 - Fischerhude 1943)
Lot-Nr. 498
Aufrufpreis: 20.000 €
Um 1907. Öl/Lw. 79,5 x 110 cm. R. u. sign. Otto Modersohn. Typisch für die frühen Worpsweder Bilder zeigt Modersohns Motiv die weite strukturierte Landschaft mit der reichen Palette tiefer grün-brauner Töne des Moores, das satte Grün der Weiden unter einem strahlenden Himmel mit dem starken Kontrast der weißen Birken, noch gesteigert durch die tiefstehende Sonne. Der im Grunde einfachen Komposition in drei Ebenen verleiht Modersohn Dynamik, indem er Birken und Haus gegeneinander versetzt und eine Hecke schräg ins Bild laufen läßt. Dort im Zentrum, aufwendig mehrfach eingerahmt durch Bäume, Hecke und Mauer kulminiert das Glück dieser Idylle in einer Mutter mit Kind. Das Bild entstand nach einer vor der Natur gemalten Ölstudie von 1907 und stellt Riggers Garten im Frühjarhr in Bergedorf bei Worpswede dar. - Gutachten: Wir danken Rainer Noeres vom Modersohn-Museum für die freundliche Bestätigung der Authentizität und wertvolle Informationen. - Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland, Auktion Villa Grisebach 2005, Privatsammlung Niedersachsen. - Deutscher Maler, Hauptmeister der Künstlerkolonie Worpswede. M. studierte ab 1884 an der Düsseldorfer Akademie bei E. Dücker, danach in München und Karlsruhe. 1889 reiste er mit F. Mackensen zum ersten Mal nach Worpswede, wo die beiden mit den kurze Zeit später folgenden H. am Ende, F. Overbeck und H. Vogeler die Künstlerkolonie begründeten. Eine Gruppenausstellung in der Bremer Kunsthalle 1895 brachte erstmals überregionale Aufmerksamkeit, eine Ausstellung im Münchener Glaspalast im selben Jahr den internationalen Durchbruch. Um seine persönliche und künstlerische Freiheit zu wahren, trat M. bereits 1899 aus der Worpsweder Künstlervereinigung wieder aus. Nach dem Tod seiner Frau P. Modersohn-Becker 1907 verlegte er den Schwerpunkt seines Schaffens nach Fischerhude, ab 1922 hielt er sich auch regelmäßig im Allgäu auf. 1940 wurde ihm die Goethe-Medaille verliehen. M. entwickelte die Unmittelbarkeit, das Naturempfinden und den Kolorismus der plein-air-Malerei in Richtung einer reduzierten Gegenständlichkeit, die die Formen der Natur zu kompakten Massen zusammenfaßte und die Farbe zum Stimmungsträger machte. Mus.: München (Neue Pinakothek), Fischerhude, Bremen, Hannover, Oldenburg, Prag, Breslau, Danzig u.a. Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit u.a.
Otto Modersohn: Haus unter Birken
Otto Modersohn (Soest 1865 - Fischerhude 1943)
Haus unter Birken
Lot-Nr. 498
Aufrufpreis: 20.000 €
Um 1907. Öl/Lw. 79,5 x 110 cm. R. u. sign. Otto Modersohn. Typisch für die frühen Worpsweder Bilder zeigt Modersohns Motiv die weite strukturierte Landschaft mit der reichen Palette tiefer grün-brauner Töne des Moores, das satte Grün der Weiden unter einem strahlenden Himmel mit dem starken Kontrast der weißen Birken, noch gesteigert durch die tiefstehende Sonne. Der im Grunde einfachen Komposition in drei Ebenen verleiht Modersohn Dynamik, indem er Birken und Haus gegeneinander versetzt und eine Hecke schräg ins Bild laufen läßt. Dort im Zentrum, aufwendig mehrfach eingerahmt durch Bäume, Hecke und Mauer kulminiert das Glück dieser Idylle in einer Mutter mit Kind. Das Bild entstand nach einer vor der Natur gemalten Ölstudie von 1907 und stellt Riggers Garten im Frühjarhr in Bergedorf bei Worpswede dar. - Gutachten: Wir danken Rainer Noeres vom Modersohn-Museum für die freundliche Bestätigung der Authentizität und wertvolle Informationen. - Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland, Auktion Villa Grisebach 2005, Privatsammlung Niedersachsen. - Deutscher Maler, Hauptmeister der Künstlerkolonie Worpswede. M. studierte ab 1884 an der Düsseldorfer Akademie bei E. Dücker, danach in München und Karlsruhe. 1889 reiste er mit F. Mackensen zum ersten Mal nach Worpswede, wo die beiden mit den kurze Zeit später folgenden H. am Ende, F. Overbeck und H. Vogeler die Künstlerkolonie begründeten. Eine Gruppenausstellung in der Bremer Kunsthalle 1895 brachte erstmals überregionale Aufmerksamkeit, eine Ausstellung im Münchener Glaspalast im selben Jahr den internationalen Durchbruch. Um seine persönliche und künstlerische Freiheit zu wahren, trat M. bereits 1899 aus der Worpsweder Künstlervereinigung wieder aus. Nach dem Tod seiner Frau P. Modersohn-Becker 1907 verlegte er den Schwerpunkt seines Schaffens nach Fischerhude, ab 1922 hielt er sich auch regelmäßig im Allgäu auf. 1940 wurde ihm die Goethe-Medaille verliehen. M. entwickelte die Unmittelbarkeit, das Naturempfinden und den Kolorismus der plein-air-Malerei in Richtung einer reduzierten Gegenständlichkeit, die die Formen der Natur zu kompakten Massen zusammenfaßte und die Farbe zum Stimmungsträger machte. Mus.: München (Neue Pinakothek), Fischerhude, Bremen, Hannover, Oldenburg, Prag, Breslau, Danzig u.a. Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit u.a.



Ein Gebot für "Haus unter Birken" abgeben:
Bitte melden Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort an.