Selbstportrait
Anita Rée (Hamburg 1885 - Kampen 1933)
Lot-Nr. 191
Ergebnis : 29.700 €
1905/07, Öl/Lw./Holz, 40 x 45 cm, min. rest. - Rée war seit 1905 Schülerin von Arthur Siebelist, der im Sommer in der freien Natur im Umland von Hittfeld südlich von Hamburg unterrichtete. Dort entstand dieses Selbstbildnis in Lebensgröße. Durch den eng gewählten Bildausschnitt tritt die Künstlerin dem Betrachter in frontaler Haltung ungewöhnlich nah entgegen und scheint ihn mit dem eindringlichen, ernsten Blick geradezu zu prüfen. Das Gemälde gewinnt Leben und Spannung, indem es die Strenge des Gesichtsausdrucks mit dem idyllischen Landschaftshintergrund sowie den locker fallenden Haare mit dem weit in den Nacken geschobenen Hut kontrastiert. Ein zeitgleiches Selbstbildnis aus Hittfeld, heute verschollen, ist publiziert in: M. Bruhns: A. R. Leben und Werk einer Hamburger Malerin, 2001, S. 13, Abb. 5. - R. ist eine der überragenden Persönlichkeiten der Hamburger Kunst. Sie war zunächst Schülerin von A. Siebelist, seit 1910 teilte sie sich ein Atelier mit F. Nölken u. F. Ahlers-Hestermann. 1912 nahm sie Unterricht bei F. Léger in Paris. Eine für ihr Oeuvre prägende Zeit verlebte sie 1922-25 in Positano in Süditalien. Zurück in Hamburg erwarb sie sich eine Stellung als bedeutende Portraitmalerin, schuf aber weiterhin Landschaften. In Hamburg gehörte sie zu den Mitbegründern der Sezession u. der 'Gedok'. Durch den Aufstieg der Nationalsozialisten fühlte sie sich menschlich isoliert u. starb 1933 auf Sylt. - Mus.: Hamburg (Kunsthalle, Altonaer Mus.), Bremen (Kunsthalle), Schleswig (SHLM), Wuppertal, Rendsburg (Jüdisches Mus.), Jerusalem u.a. - Lit.: Thieme-Becker, Bénézit, Vollmer, Rump, Der Neue Rump, M. Bruhns: Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin, 2001 u. andere.
Anita Rée: Selbstportrait
Anita Rée (Hamburg 1885 - Kampen 1933)
Selbstportrait
Lot-Nr. 191
Ergebnis : 29.700 €
1905/07, Öl/Lw./Holz, 40 x 45 cm, min. rest. - Rée war seit 1905 Schülerin von Arthur Siebelist, der im Sommer in der freien Natur im Umland von Hittfeld südlich von Hamburg unterrichtete. Dort entstand dieses Selbstbildnis in Lebensgröße. Durch den eng gewählten Bildausschnitt tritt die Künstlerin dem Betrachter in frontaler Haltung ungewöhnlich nah entgegen und scheint ihn mit dem eindringlichen, ernsten Blick geradezu zu prüfen. Das Gemälde gewinnt Leben und Spannung, indem es die Strenge des Gesichtsausdrucks mit dem idyllischen Landschaftshintergrund sowie den locker fallenden Haare mit dem weit in den Nacken geschobenen Hut kontrastiert. Ein zeitgleiches Selbstbildnis aus Hittfeld, heute verschollen, ist publiziert in: M. Bruhns: A. R. Leben und Werk einer Hamburger Malerin, 2001, S. 13, Abb. 5. - R. ist eine der überragenden Persönlichkeiten der Hamburger Kunst. Sie war zunächst Schülerin von A. Siebelist, seit 1910 teilte sie sich ein Atelier mit F. Nölken u. F. Ahlers-Hestermann. 1912 nahm sie Unterricht bei F. Léger in Paris. Eine für ihr Oeuvre prägende Zeit verlebte sie 1922-25 in Positano in Süditalien. Zurück in Hamburg erwarb sie sich eine Stellung als bedeutende Portraitmalerin, schuf aber weiterhin Landschaften. In Hamburg gehörte sie zu den Mitbegründern der Sezession u. der 'Gedok'. Durch den Aufstieg der Nationalsozialisten fühlte sie sich menschlich isoliert u. starb 1933 auf Sylt. - Mus.: Hamburg (Kunsthalle, Altonaer Mus.), Bremen (Kunsthalle), Schleswig (SHLM), Wuppertal, Rendsburg (Jüdisches Mus.), Jerusalem u.a. - Lit.: Thieme-Becker, Bénézit, Vollmer, Rump, Der Neue Rump, M. Bruhns: Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin, 2001 u. andere.