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Sonnenuntergang über der Elbe

Ivo Hauptmann (Erkner 1886 - Hamburg 1973)


Sonnenuntergang über der Elbe

Lot-Nr. 387

Ergebnis : 86.700 €


Öl/Lw., 48,5 x 63,5 cm, r. u. sign. a. dat. Ivo Hauptmann 1914. - Bereits bei Hauptmanns erster Parisreise 1903 war der Einfluß des französischen Post-Impressionismus fruchtbar geworden, sein Kontakt zu Signac ab 1910 verstärkte diese Tendenz. Der farblich und vom Pinselduktus vergleichsweise zurückhaltende Bereich des Flusses trennt die durch vibrierende Tupfen im Komplementärkontrast von Orange und Violett belebten Zonen von Strand und Himmel. Die grünen Schiffe schaffen einen farblichen Ausgleich, verbinden die obere und untere Bildhälfte und sorgen in ihrer rhythmischen Staffelung für eine sinnvolle vertikale Gliederung; eigentlicher Bedeutungsträger aber bleibt die Farbe. Hauptmann zeigt sich auf der Höhe der künstlerischen Avantgarde seiner Zeit und auf der Höhe seines Könnens. - Provenienz: Aus dem Besitz der Familie. - Landschafts-, Stilleben- u. Figurenmaler, Sohn des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann. H. begann sein Studium 1903 an der Académie Julian in Paris, wo er auch die Ateliers von Maillol, Bonnard, Denis u. Vuillard besuchte. Er setzte seinen Unterricht an der Kunstschule Lewin-Funcke in Berlin fort, sein Lehrer dort war L. Corinth. 1904-08 folgte ein Studium an der Weimarer Akademie bei H. Olde sowie als Meisterschüler von L. von Hofmann. Dort schloß er Freundschaft mit H. Arp, H. van de Velde u. E. Munch; O. Mueller kannte er bereits aus Dresden. 1909-12 war er wiederum in Paris u. freundete sich mit P. Signac an, mit dem zusammen er 1911 auch beim Salon des Indépendants ausstellte. H. lebte in der Folge abwechselnd in Hamburg, Dresden u. Berlin, wo er zu den Gründungsmitgliedern der Freien Sezession gehörte. Nachdem er sich endgültig in Hamburg niedergelassen hatte, trat er 1927 auch der dortigen Sezession bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg war H. Dozent an der Landeskunstschule in Hamburg, zudem bis 1965 Vizepräsident der Freien Akademie der Künste. Er wurde 1961 mit dem Bundesverdienstkreuz u. 1964 mit dem Edwin-Scharff-Preis geehrt, die Stadt Hamburg verlieh ihm 1973 außerdem den Professorentitel. H. gehörte zu den Hauptmeistern der Avantgarde in Deutschland, dem es wie wenigen anderen gelungen ist, die Leichtigkeit von Licht u. Farbe in der Landschaft ins Bild zu setzen.

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Ivo Hauptmann: Sonnenuntergang über der Elbe


Ivo Hauptmann (Erkner 1886 - Hamburg 1973)

Sonnenuntergang über der Elbe

Lot-Nr. 387

Ergebnis : 86.700 €

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Öl/Lw., 48,5 x 63,5 cm, r. u. sign. a. dat. Ivo Hauptmann 1914. - Bereits bei Hauptmanns erster Parisreise 1903 war der Einfluß des französischen Post-Impressionismus fruchtbar geworden, sein Kontakt zu Signac ab 1910 verstärkte diese Tendenz. Der farblich und vom Pinselduktus vergleichsweise zurückhaltende Bereich des Flusses trennt die durch vibrierende Tupfen im Komplementärkontrast von Orange und Violett belebten Zonen von Strand und Himmel. Die grünen Schiffe schaffen einen farblichen Ausgleich, verbinden die obere und untere Bildhälfte und sorgen in ihrer rhythmischen Staffelung für eine sinnvolle vertikale Gliederung; eigentlicher Bedeutungsträger aber bleibt die Farbe. Hauptmann zeigt sich auf der Höhe der künstlerischen Avantgarde seiner Zeit und auf der Höhe seines Könnens. - Provenienz: Aus dem Besitz der Familie. - Landschafts-, Stilleben- u. Figurenmaler, Sohn des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann. H. begann sein Studium 1903 an der Académie Julian in Paris, wo er auch die Ateliers von Maillol, Bonnard, Denis u. Vuillard besuchte. Er setzte seinen Unterricht an der Kunstschule Lewin-Funcke in Berlin fort, sein Lehrer dort war L. Corinth. 1904-08 folgte ein Studium an der Weimarer Akademie bei H. Olde sowie als Meisterschüler von L. von Hofmann. Dort schloß er Freundschaft mit H. Arp, H. van de Velde u. E. Munch; O. Mueller kannte er bereits aus Dresden. 1909-12 war er wiederum in Paris u. freundete sich mit P. Signac an, mit dem zusammen er 1911 auch beim Salon des Indépendants ausstellte. H. lebte in der Folge abwechselnd in Hamburg, Dresden u. Berlin, wo er zu den Gründungsmitgliedern der Freien Sezession gehörte. Nachdem er sich endgültig in Hamburg niedergelassen hatte, trat er 1927 auch der dortigen Sezession bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg war H. Dozent an der Landeskunstschule in Hamburg, zudem bis 1965 Vizepräsident der Freien Akademie der Künste. Er wurde 1961 mit dem Bundesverdienstkreuz u. 1964 mit dem Edwin-Scharff-Preis geehrt, die Stadt Hamburg verlieh ihm 1973 außerdem den Professorentitel. H. gehörte zu den Hauptmeistern der Avantgarde in Deutschland, dem es wie wenigen anderen gelungen ist, die Leichtigkeit von Licht u. Farbe in der Landschaft ins Bild zu setzen.

Sonnenuntergang über der Elbe