Vorbericht zur Auktion am 16. Mai 2020
Eine hervorragende Sammlung Alter Meister bildet den Start der Frühlingsauktion bei Stahl. Aus einer schwedischen Privatsammlung kommen bedeutende Werke italienischer und flämischer Meister zum Aufruf. Ein dem Caravaggisten Niccolò Renieri zugeschriebenes Gemälde zeigt Johannes den Täufer als jungen Mann in der Wildnis und ist mit einem Startpreis von 24.000 € im internationalen Vergleich sehr moderat angesetzt (Foto).
Die ideal-schöne ‚Felsen-Landschaft mit Reisenden‘ offenbart eindrucksvoll das hohe malerische Niveau des führenden flämischen Landschaftsmalers Gillis de Hondecoeter (8.000 €).
Eine in goldenes Abendlicht getauchte ‚Flusslandschaft bei Dodrecht‘ schildert Aelbert Cuyp in seinem friedlichen Motiv, das den Betrachter in eine kontemplative Stimmung versetzt. Daniel Seghers, der Jesuit und Schüler von Jan Brueghel dem Älteren war, schuf 1646 ein kunstvolles Blumenarrangement mit einer ‚Madonna im Blütenkranz‘ (9.500 €).
Der bekannte deutsche Tiermaler Alexander Koester entdeckte die Ente als sein Studienobjekt, als er Enten seines Schwiegervaters auf dessen Grundstück beobachtete. Das Entenmotiv malte er in einer großen Variationsbreite. Bei Stahl werden zwei selten große Formate mit vielen Enten angeboten, in denen er eindrucksvoll die Reflexionen von Licht- und Wasserspiel (30.000 €, Foto) widergibt. Auch Heinrich von Zügel beweist in seinem großen impressionistischen Hauptwerk ‚Kühe im Halbschatten‘, dass er das Spiel von Licht und Schatten (8.000 €) virtuos beherrscht. Carl Spitzweg, der wohl bekannteste Maler der Spätromantik, malte auf dem Deckel einer Zigarrenkiste ein träumerisch-verwunschenes Landschaftsmotiv mit Figuren, das auf ganz besondere Art verzaubert (9.000 €; Foto).
Unter den Werken mit stillen Motiven fällt das winterliche ‚Paris mit der Alexander-Newski-Kathedrale‘ des französischen Impressionisten Ernest Duez (8.000 €) auf oder die ländlichen ‚Blockhäuser‘ des russischen Landschaftsmalers Julius von Klever, der die schwermütige Schönheit der russischen Landschaft gekonnt in Szene setzt (7.000 €). Von Henri Edmond Cross, dem bedeutenden Vertreter des französischen Impressionismus, bietet Stahl das frische Aquarell ‚Sommerlandschaft‘ an (9.000 €).
Die deutsche Avantgarde repräsentiert Max Liebermann mit einer gekonnten Tuschzeichnung eines ‚Liegenden Aktes‘ (5.000 €). Auch die Zeitgenossen kommen nicht zu kurz: das großformatige Werk ‚Schrödingers Katze‘ von Bruno Griesel, entführt uns in eine künstlerische Welt voller Poesie und Träume (18.000 €, Foto).
Einen weiteren Schwerpunkt der Auktion bildet eine bedeutende Uhren-Sammlung von 40 französischen Pendulen des Louis-Seize und Empire. Die außergewöhnlichen Uhren stammen aus der privaten Sammlung eines Hamburger Unternehmers und wurden über einen Zeitraum von über 30 Jahren zusammengetragen. Fast alle Uhren wurden im internationalen Kunsthandel erworben und einige Raritäten waren auf der Biennale des Antiquaires in Paris ausgestellt. Die exzeptionelle und homogene Sammlung spiegelt einzigartig das Können der berühmten Pariser Uhrmacher und Bronziers des ausgehenden 18. Jahrhunderts wider. Von Pierre-Philipe Thomire ein seltenes Tischuhren-Paar ‚Le Porteur‘ (6.000 €, Foto), von Jean-André Reiche die imposante Empire-Pendule ‚Der Streitwagen des Telemachos‘ (6.000,- €) oder von Jean-Simon Deverberie die seltene Pendule ‚Amor à la Laterna Magique‘ (6.000,- €, Foto). Zu den frühesten Artefakten in der Auktion zählen drei apulische Terrakotta Kratervasen mit rot- und schwarzfiguriger Vasenmalerei aus dem 4. Jh. v. Chr. (6.000 €).
Das Kunstgewerbe glänzt mit seltenen Porzellanen aus der Manufaktur Meissen und KPM/Berlin, u.a. eine seltene Berliner Kratervase mit Ansichten von Schloss Charlottenburg und Luiseninsel (6.000 €, Foto). Von der Gotik bis in die Neuzeit reicht das qualitätvolle Angebot an Skulpturen in Holz, Bronze und Elfenbein, darunter eine bedeutende Büste 'Napoleon Bonaparte' aus der französischen Elfenbein-Werkstatt Dieppe (2.500 €). Als Ikonen des Designs haben die Bugholzmöbeln der Gebrüder Thonet Geschichte geschrieben. Stahl bietet eine Sammlung der frühen 511er Modelle an, darunter der seltene Schaukelfauteuil (2.500 €, Foto). Werke des berühmten Art-déco Designers Jean-Michel Frank (1895-1941) sind auf dem internationalen Kunstmarkt äußerst rar. Jean-Michel Frank zählte zu den gefragtesten französischen Innenarchitekten des Art-déco, seine Entwürfe, die schlichte Eleganz mit kostbaren Materialien kombinierten, avancierten zu den gefragtesten ihrer Zeit, Cole Porter, Alberto Giacometti und Nelson Rockefeller zählten zu seinen Kunden. Stahl bietet einen seiner seltenen Schreibtische an, der geometrischen Formalismus und schlichte Eleganz auf Eindrucksvolle miteinander verbindet (18.000 €, Foto). Ein vergleichbarer Schreibtisch erzielte vor wenigen Monaten im Auktionshaus Christies beachtliche 270.000 €.
Das hochkarätige Schmucksortiment offeriert über 200 Schmuckstücke, die Bandbreite reicht von Art-Nouveau Arbeiten der Jahrhundertwende bis zu modernen Schmuckentwürfen von Cartier, Chopard, und Wellenstein. Hochkarätige Diamanten sind für viele Anleger ein attraktives Investment. Ein außerordentlich großer Solitär-Ring von 6,50 ct. (45.000 €) oder ein loser Diamant in feiner Qualität von 3 ct. könnten sich dafür anbieten (18.000 €). Unter den Luxusuhren dürfte die Patek-Philippe Herrenarmbanduhr ‚Große Ellipse d’Or (2.800 €) oder die elegante Cartier Damenarmbanduhr ‚Panthere‘ mit Brillantbesatz (3.500 €) Begehrlichkeiten wecken.
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